In China nennt man es Qi (wie in Qi Gong) Das Schriftzeichen für Ki besteht aus den Komponenten Energie (Dampf, der von gekochtem Reis ausgeht) und stellt ein dampfendes Reiskorn dar. Reis gilt in Asien als Symbol für Kraft, Energie und Reichtum. In der Edo Zeit wurde das jährliche Steueraufkommen eines Lehens in koku Reis angegeben und spiegelte so direkt die Macht und den Reichtum des Lehens wieder. (1 koku = 180,39 Liter)
Das kosmische Ki strebt immer nach Gleichgewicht, indem es die gegensätzliche Kräfte ausbalanciert und sich bemüht, in einem stabilen Zustand zu halten, statt ein Extrem durch ein anderes zu ersetzen. So wie der Körper trainiert werden sollte, um den Fluss des Ki anzuregen, so sollte auch der Geist geschult werden. Zwar geschieht dies vor allem durch das körperliche Training in der Hoffnung, dass dies auch zu einem flexiblen offenen Geist führt, aber wer sich in den Kampfkünsten übt, sollte akzeptieren, dass es auch darum geht spirituelle Werte anzunehmen.
Die östlichen Wege können auf rein körperlicher Ebene ausgeübt werden, ohne an die Existenz des Ki zu glauben, aber sie wären ihres Inhalts beraubt, wenn man ihre spirituellen Lektionen außer Acht lassen würde. Auf der einfachsten Ebene bestehen diese im Glauben an Zusammenarbeit, an das Vermeiden von Konflikten und die Wiederherstellung der Harmonie ( Ai bedeutet Harmonie). Das bezieht sich nicht nur auf unseren Umgang mit Menschen, sondern auch unsere Verantwortung gegenüber der Natur, ist darin eingeschlossen.
Dazu gehört Nachzugeben, auszuweichen und Kraft umzuleiten, statt sie zu brechen, abzuwehren uns sich ihr zu widersetzen. Dazu gehört auch Lösungen zu finden, die allen gerecht werden oder die zumindest den geringsten Schaden anrichten und den höchsten Nutzen bringen.